UNSER WEG IM CENACOLO: GLAUBE, LIEBE, GEMEINSCHAFT
„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebr 11,1–2).
Wenn wir an die Hoffnung denken, kommt uns die Farbe „grün“ in den Sinn – „grün wie die Hoffnung“, aber hier im Cenacolo merken wir mit Staunen, dass Hoffnung auch Klang ist: hier wird gesungen.
Wir sind Agostino und Sabina mit unseren Kindern Anna, Monica und Andrea, die Gott uns geschenkt hat. Wir leben – aus Gottes Gnade – in der Gemeinschaft. Zum Cenacolo kamen wir durch das Kreuz der Abhängigkeit eines Familienmitglieds. Hier begegneten wir Menschen, die später Freunde wurden und uns einen Weg aufzeigten: den Weg der Umkehr und des Glaubens an Jesus. Mit seiner Fantasie und Güte wählt der Herr für jeden von uns einen einzigartigen Weg. Während ich, Sabina, an den Gemeinschaftstreffen für Frauen teilnahm, stellte Agostino seine handwerklichen Fähigkeiten und seine Hilfsbereitschaft in den Dienst der Gemeinschaft, arbeitete an der Zeitschrift mit und so wurde er ein treuer Freund für die Burschen in den Häusern.
Im Laufe der Jahre wo wir die Atmosphäre dieser großen Familie erlebten, wuchs in uns der Wunsch, das Gemeinschaftsleben von innen zu erfahren. So entschieden wir uns, eine Zeit lang als verlobtes Paar in der Gemeinschaft mitzuleben. Im Sommer 1999 traten wir ein und wählten mit Mutter Elvira den Weg des endgültigen „Ja“ als Ehepaar, indem wir die Wurzeln und das Fundament unserer Familie in diesen gesegneten Boden einpflanzten. Wie könnte man all die Wunder erzählen, die unsere Augen mit Staunen erfüllt haben? Das Leben in der Nähe von Mutter Elvira, ihr ständiges Lächeln, ihre vulkanische Energie, die aus ihrem gelebten Glauben entsprang, ihr Laufen und Radfahren zu Pilgerorten voller Entschlossenheit und Opferbereitschaft, ihre Nächte in der Kapelle, wo wir sie bereits kniend vor dem Herrn fanden, wenn wir hineingingen um zu beten.
Ihr unermüdlicher Antrieb, Gutes zu tun, furchtlos, sowohl gegenüber den Menschen in der Gemeinschaft als auch gegenüber jedem, der ihr auf der Straße begegnete, ob bekannt oder fremd… Ihr Laufen, Lieben, ihr ständiges Singen, selbst in schweren Momenten des Kreuzes, um uns Mut zu machen und Kraft zu geben, das war das größte Geschenk.Und dann war da das Heilige Jahr 2000 mit der Sonderzugreise nach Rom, begleitet vom damaligen Bischof von Saluzzo, Monsignore Diego Bona, und dem Herzen von Mutter Elvira, das die Türen für einen Wasserfall an Gutem, an Berufungen und Gnaden öffnete. Bei vielen Jugendlichen, die in jenen Jahren in die Gemeinschaft kamen, haben ihre Berufung erkannt und sich entschieden, im Cenacolo zu bleiben als geweihte Personen, Priester, Schwestern, andere gründeten Familien, zu denen auch wir gehören.
Einige sind aufgebrochen, um in den Missionsgebieten Südamerikas oder Afrikas zu leben, während unsere Mission in Saluzzo ist. Hier ist Hoffnung für uns ein Klang, ein Lied. Da wir im Mutterhaus leben, wo viele junge Leute aufgenommen werden, sehen wir wie sie traurig und stumm ankommen und nach einigen Wochen, in denen sie „gute Luft atmen“, hören wir sie singen. Da merken wir, dass es in ihnen „Klick“ gemacht hat: Hoffnung wurde ausgelöst. Hoffnung bedeutet aus ihrem Mund nach der Gebetszeit ein Lied für Jesus oder Maria zu singen. Das ist die Bestätigung, dass der Samen des Guten das Herz erreicht hat und zu keinem beginnt. Wir sehen ihn noch nicht, aber treibt bereits Wurzeln.
Wir danken Gott und der Gemeinschaft, die uns mit unseren Schwächen aufgenommen hat, die uns als Familie wachsen sah, wo uns drei wunderbare eigene Kinder geschenkt wurden, und viele andere Kinder „im Geist und Herzen“: junge Menschen, die auf dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht auferstanden sind, um mit ihrer Einzigartigkeit ein Licht der Hoffnung in die Welt zu tragen.
Wir danken für all die guten Menschen, die Jesus uns auf unserem Weg geschenkt hat – treue und diskrete Freunde, die uns im Stillen und in Demut stets geistlich und materiell beigestanden sind, die einfach immer da waren!
Wir bitten um das Geschenk des Staunens, um weiter jeden Tag für Alles danken zu können.