DAS HERZ STARK MACHEN – FASTENZEIT IM CENACOLO
„Macht euer Herz stark“ ruft uns mit dem heiligen Jakobus (Jak 5,8) Papst Franziskus in seiner diesjährigen Fastenbotschaft zu. Im Cenacolo haben wir uns auf den Weg gemacht, um diese besondere Zeit der Einkehr und der Umkehr wieder gut zu nutzen, damit unser Herz wirklich stark werde im Glauben.
Wir verzichten in dieser Zeit auf Kaffee und Süßigkeiten und viele Burschen haben sich noch persönliche Verzichte vorgenommen, die aber stets mit Augenmaß und mit Hilfe der erfahreneren Brüder ausgewählt werden.
Zwei Burschen haben ein Programm vorbereitet für jede einzelne Woche der Fastenzeit – mit verschiedenen Aufgaben und besonderen Punkten im Tagesprogramm. So traf sich in der ersten Woche, die der Einstimmung in die Fastenzeit gewidmet war, jede einzelne Gruppe (Tischlerei, Töpferei, Waldarbeiten etc.) während des Arbeitstages einmal in der Kapelle zu einem Moment des Gebets und des Austausches über einen Text unserer Mutter Elvira aus ihrem neuen italienischen Buch „Gioia Piena“. Dieser Text spricht über die gütige Allmacht Gottes, die erfahrbar und in unseren Leben wirksam wird, wenn wir ganz fest und intensiv an sie glauben.
In der zweiten Woche, die besonders dem Gebet gewidmet ist, beten wir täglich zusätzlich die Laudes am Morgen oder die Vesper am Abend und nach dem Abendessen erzählen zwei ältere Mitbrüder von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Kraft des Gebetes.
Mit diesen Übungen und Aufgaben wollen wir Jesus in diesem Jahr auf seinem Kreuzweg begleiten, deshalb betrachten wir auch in jeder Woche zwei Kreuzwegstationen und der Freitag ist besonders gestaltet: Wir fasten intensiver und beten nachmittags um Drei im Freien den Kreuzweg, der uns die Augen öffnet für unser eigenes Versagen und uns die Möglichkeit schenkt, all unsere Armut der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen.
Die Barmherzigkeit Gottes ist unendlich und Papst Franziskus teilt uns im Fastenbrief seinen innigen Wunsch mit, dass die Gemeinschaften in der Kirche „zu Inseln der Barmherzigkeit im Meer der Gleichgültigkeit werden“.
So wollen wir uns im Cenacolo in der Fastenzeit mit Eifer darum bemühen, unsere Gleichgültigkeit zu überwinden und barmherzige mitfühlende Menschen zu werden, die zu wahrer Freundschaft fähig sind, denn: „Ein barmherziges Herz zu haben, bedeutet nicht ein kraftloses Herz zu haben. Wer barmherzig sein will, braucht ein starkes, ein festes Herz, das für den Versucher verschlossen, für Gott aber offen ist. Ein Herz, das sich vom Heiligen Geist durchdringen und auf die Wege der Liebe führen lässt, die zu den Brüdern und Schwestern führen. Im Grunde ein armes Herz, das um die eigene Armut weiß und sich für den anderen hingibt.“ (Papst Franziskus)
Begleiten Sie uns auf dem Weg durch die Fastenzeit!
Fabio (Italien, 32 Jahre): „Die Fastenzeit ist ein besonderer Moment, auch ein Blick der Reue auf mein Leben. Ich bin in einem guten Geist in sie hinein gestartet. Die Gemeinschaft hilft mir sehr, diese Zeit des Jahres mit Ernsthaftigkeit und Tiefe zu leben und bei verschiedenen kleinen Verzichten, die ich auf mich genommen habe, weiß ich Jesus und Maria nahe an meiner Seite. Ich lege ihnen meine persönlichen Anliegen ans Herz und glaube, dass sie mir Licht für meinen Weg schenken werden. Danke!“
Brian (Argentinien, 24 Jahre): „Für mich ist diese Fastenzeit eine Zeit der Vertiefung meines Gebetes und meines Glaubens. Ich sehe oft, wie Gott mich auf die Probe stellt und mir auch die Kraft zu ihrer Überwindung schenkt. Das sind die Augenblicke des täglichen Lebens, die mir zeigen, dass ich wirklich auf einem Weg der Umkehr bin, hin zu einem neuen Leben. Es sind Momente, in denen ich durch ein kleines Opfer oder einen kleinen Verzicht große Freude in vielen kleinen Dingen finde.“