DIE ZEICHEN DER BARMHERZIGKEIT GOTTES – FEST DES LEBENS 2016 IN SALUZZO
Viele tausend Menschen, Jugendliche, Familien und Kinder aus vielen Ländern feierten am Mutterhaus auf dem Hügel von Saluzzo mit unserer Gemeinschaft Cenacolo wieder das Fest des Lebens, das im Jubeljahr der Barmherzigkeit ganz im Zeichen der Liebe Gottes stand: „Misericordia io voglio – Barmherzigkeit möchte ich (Mt 9,13)“ hieß das Motto der vier Tage.
Das Fest des Lebens begann diesmal eigentlich bereits am Dienstag. Ortsbischof Giuseppe Guerrini kam aus Saluzzo hinauf, um im Beisein von Mutter Elvira in unserem Mutterhaus eine zusätzliche Heilige Pforte der Barmherzigkeit im Bistum zu eröffnen – als ein Zeichen der Liebe Gottes, die in 33 Jahren unserer Gemeinschaft Cenacolo so viele junge Menschen gerettet hat. Wunderbar war es, dass an der Zeremonie auch unsere liebe Mutter Elvira teilnehmen konnte. Indem sie mit Pater Stefano als erste durch die Hl. Pforte ging, tat sie das, was sie immer getan hat: unsere Herzen öffnen, damit der Strom der göttlichen Barmherzigkeit uns erreichen und verwandeln kann.
Auf dem Fest selbst sprach alles von der Barmherzigkeit Gottes: Vier Bischöfe aus Italien, Polen und Spanien übermittelten uns die Liebe und die Wertschätzung der Kirche. Zahlreiche Priester – auch aus Österreich und Deutschland – spendeten vier Tage lang im Beichtsakrament die Vergebung der Barmherzigkeit Gottes.
Pater Pino von der Città dei Ragazzi in Cuneo schenkte uns in der Eröffnungsmesse am Donnerstag das Wort von den „glücklichen Sündern“, die wir sein können, weil die vergebende Liebe Gottes uns nachgeht und uns mit unendlicher Geduld hilft, befreite und glückliche Menschen zu werden.
Carlo Castagna (IT) und Immaculée Ilibagiza aus Ruanda erzählten in ihren Zeugnissen, wie sie in der Kraft der Barmherzigkeit Gottes gelernt hatten, den Mördern ihrer Angehörigen zu vergeben und so Frieden und neue Freude am Leben erfahren konnten. Schwester Monique und Schwester Paola berichteten von der Situation der Christen in Syrien und baten uns alle, im Gebet zu helfen, damit die Barmherzigkeit Gottes auch dort triumphieren kann.
Die großen abendlichen Aufführungen unserer Musicals „L’Abbraccio“ (der Verlorene Sohn) und „Credo nella Misericordia“ (Ich glaube an die Barmherzigkeit Gottes) berührten die Herzen von Tausenden Zuschauern, weil die Botschaft der Liebe Gottes durch den hingebungsvollen Einsatz der Burschen und Mädchen aus der Gemeinschaft auf der Bühne lebendig wurde.
Dazu kamen in den Tagen des Festes viele weitere kleine und große Highlights: Die Kinder im Cenacolo führten mit Hilfe der Erwachsenen ein eigenes kleines Bühnenstück auf – während die ganz Kleinen in der „Babyranch“ betreut wurden. Unsere Schwestern der „Missionarinnen der Auferstehung“ präsentierten schöne ausdrucksstarke Tänze und es gab verschiedene Fotoausstellungen über das Leben in unserer Gemeinschaft und zum 60jährigen Ordensjubiläum unserer Mutter Elvira. Viele nutzten die Möglichkeit des stillen Gebets in der Anbetungskapelle oder in der Kapelle des Mutterhauses. Die Stände boten eine bunte Palette von Produkten aus unseren Häusern an und viele unermüdliche Helfer engagierten sich in der Küche und bei den Mahlzeiten.
So war Fest des Lebens wieder ein großes Familienfest – Danke Mutter Elvira, Pater Stefano, allen Priestern, Gottgeweihten und Schwestern der Gemeinschaft, Danke allen Familien, Kindern und Jugendlichen im Cenacolo und allen Freunden, die uns diese Tage der Barmherzigkeit und der neuen Lebensfreude geschenkt haben – Danke Jesus für das große Geschenk unserer Gemeinschaft!
Danke, Danke, Danke!
„Heute sind wir fähig uns gern zu haben, zusammen auf dem Weg zu sein, um den Herrn zu loben und die Freude über unser wiedergefundenes leben zu teilen. Das ist wahrhaftig ein Wunder Gottes! Nur die Vorsehung seiner unendlichen Barmherzigkeit kann unsere Finsternis in Licht verwandeln.“ (Mutter Elvira)
Samuel: Ganz besonders hat mich bei diesem Fest berührt, Mutter Elvira zu sehen, denn obwohl sie aufgrund ihres Alters schwach ist, vermittelt sie mit ihrem Blick und ihren Gesten ganz viel Leben – als eine Mutter, die sich verschenkt und hingibt für uns bis ans Ende. Mutter Elvira ist so für mich ein großes Beispiel und eine große Bestätigung dafür, dass ich nichts verliere, wenn ich mich an meine Mitmenschen verschenke.
Chris: Am meisten hat mich bei diesem Fest berührt, dass ich meine Eltern treffen konnte. Nach sechzehn Monaten haben wir uns hier in Europa, weit weg von Texas wiedergesehen und konnten zusammen dem Herrn danken für mein auferstandenes Leben.
Josip: Eine starke Motivation für meinen Weg in der Gemeinschaft war es, dass ich meine Familie beim Fest treffen konnte. Ich konnte mich mit meinen Eltern aussprechen und habe sehr viel Vertrauen und Liebe von ihnen gespürt.
Dénes: Unter vielen schönen Momenten des Festes hat mich vielleicht am meisten berührt, dass ich mit meinen Eltern zusammen die Pforte der Barmherzigkeit im Mutterhaus durchschreiten konnte.
John: Das Fest war für mich eine große Freude und auch ein Wachstum. Meine Familie habe ich nicht treffen können, aber dafür viele Brüder, die ich aus America kannte und andere, die ich in Italien kennengelernt hatte. Es war schön zu sehen, wie sich alle weiterentwickelt haben. Das Gebet hat mir geholfen, auch in ihrer Abwesenheit die Nähe meiner Familie spüren zu können.
Giuseppe: Beim Fest hat es mir sehr gefallen, einige Freunde wiederzutreffen und zu sehen, dass sie sich wirklich an mich erinnern. Es hat mich froh gemacht zu erfahren, dass ich in der Gemeinschaft Freundschaften aufgebaut habe, die wahr sind und bleiben.
Dawid: Ein starker Moment war für mich die erste Messe. Pater Pino sagte uns, dass wir uns als „glückliche Sünder“ fühlen können und zeigte auf, wie wichtig das Vergeben ist. Dann war es auch sehr schön, mit meiner Familie zusammen zu sein, denn sie haben mir Kraft vermittelt und sind auch selbst bereit zu beten, so dass das Gebet unsere Familie verbindet.
Edouard: Bei diesem Fest habe ich die Barmherzigkeit Gottes erfahren können und in vielen Momenten habe ich mich von Gott geliebt gefühlt – so etwa bei der Beichte vor dem Durchgang durch die Heilige Pforte. Mit meiner Familie habe ich mich frei gefühlt und konnte eine neue Beziehung zu meinen Brüdern aufbauen. Ich danke der Gemeinschaft für dieses Fest und ich danke Gott für seine Barmherzigkeit.
Andrea Tommaso: Einen starken Moment habe ich beim Fest während einer Eucharistischen Anbetung erlebt. Ich konnte mit der Kerze einen unserer Priester begleiten, der durch die Reihen ging, um die Anwesenden mit der Monstranz zu segnen. Während des Segens konnte ich sehen, wie er wirklich Jesus liebt und mit ihm verbunden ist, denn sein Blick war voller Zärtlichkeit für alle anwesenden Personen. Hier wurde die Liebe Jesu für jeden einzelnen von uns sichtbar – auch für mich. Jesus hat uns gesagt, dass wir uns als seine Jünger an der Liebe erkennen werden, die wir füreinander haben. Ich bin sehr dankbar für das Geschenk dieser starken Momente des Gebetes beim Fest des Lebens.
Gabriele: Für mich hat das Fest des Lebens begonnen, als ich Mutter Elvira aus der Pforte der Barmherzigkeit herauskommen sah. Da habe ich verstanden, wie wichtig die Gemeinschaft für mein Leben ist. Ein anderer starker Moment war es für mich, zum ersten Mal meine Familie wiederzusehen. Der stärkste Moment war für mich jedoch immer der Augenblick am Ende eines langen Tages mit vielen Emotionen, wenn ich wieder mit den Brüdern aus unserem Haus am Wagen zusammentraf, um in unsere Unterkunft zu fahren. In diesen Momenten empfand ich eine große Einheit und Brüderlichkeit zwischen uns und fühlte mich frei und gelöst mit ihnen.
Pierre-Marie: Für mich ist das Fest des Lebens das Staunen darüber gewesen, dass wir zusammen jubeln können über das, was Gott in unserem Leben wirkt. Ich bin immer einsam gewesen aus Angst vor den anderen, aber hier, inmitten von vielen Freunden, zusammen mit meiner Familie und vielen anderen, habe ich mich froh gefühlt, akzeptiert und angenommen – glücklich nicht mehr allein zu sein und umarmt von der Barmherzigkeit Gottes. Das habe ich erlebt in vielen Momenten – bei der eucharistischen Anbetung, die ich stark erlebt habe, in den Momenten der Freude mit Liedern und Tänzen oder beim Durchgang durch die Heilige Pforte mit meiner Mutter. Ich sehe, wie Gott wieder aufbaut in mir, was tot war und mich erfahren lässt, wie schön das Leben ist und wie gut es tut, mit anderen zusammen zu sein.