WIR FEIERN DIE EWIGEN GELÜBDE VON GEORG ALS GEWEIHTER BRUDER
Unter großer Beteiligung von 150 Gästen und vielen Freunden innerhalb und außerhalb unserer Gemeinschaft haben wir am Samstag den 11. April einen wunderschönen Tag des Dankes für die Ewigen Gelübde gefeiert, die unser Hausverantwortlicher Georg Schwarz als geweihter Bruder in unserer Gemeinschaft Cenacolo abgelegt hat. Die zahlreich vertretene Familie Georgs hatte das Fest in unserem Haus tatkräftig mitvorbereitet und legte so beredt Zeugnis davon ab, welche Kraft eine Familie besitzt, die in Jesus tief verbunden ist. Niemand der zahlreichen Gäste ist an diesem Abend nach Hause zurückgekehrt, ohne nicht im Glauben bereichert worden zu sein.
Mutter Elvira hat oft erzählt, dass der Heilige Geist Gottes ihr eine große Überraschung bereitet hat, als sich die ersten Burschen und Mädchen der Gemeinschaft bei ihr meldeten mit dem Wunsch, ihr Leben in der Gemeinschaft Gott zu weihen. Sie hatte nie damit gerechnet und ist über dieses Geschenk voller Freude, denn „diese Brüder und Schwestern sind heute Männer und Frauen, die in der Lage sind, ihr Leben hinzugeben und zu leiden ohne sich zu beklagen, sie schenken den anderen Freude und Liebe und sind in ihrem Opfer ein großer Reichtum der Gemeinschaft“ (Madre Elvira, L’abbraccio 97).
Papst Franziskus hat heuer für die ganze Kirche ein „Jahr des Geweihten Lebens“ ausgerufen und aus diesem Anlass allen Gottgeweihten ein besonderes Wort der Ermutigung geschenkt: „Ich wollte euch ein Wort mitgeben und dieses Wort ist Freude. Überall, wo es Gott geweihte Menschen gibt, herrscht immer Freude!“
Die Vorsehung Gottes hat nun in diesem Jahr des Gottgeweihten Lebens auch der Gemeinschaft Cenacolo in unserem Land Österreich die Freude eines ersten gottgeweihten Bruders geschenkt. Am 25. März, dem Fest Mariä Verkündigung, legte Georg Schwarz aus Lichtenegg im Noviziatshaus unserer Gemeinschaft in Pagno bei Saluzzo vor Mutter Elvira, unseren Priestern und den geweihten Schwestern und Brüdern unserer Gemeinschaft die ewigen Gelübde ab. Georg, der allen Freunden und Besuchern als Leiter unseres Hauses in Kleinfrauenhaid seit mehr als zehn Jahren gut bekannt ist, trat mit 30 Jahren im Mai 1999 wegen Alkoholproblemen in die Gemeinschaft Cenacolo ein. Etliche Jahre verbrachte er in den großen Cenacolo-Häusern in Saluzzo und Medjugorje und fand hier auf dem Weg der Gemeinschaft wieder zurück zur Freude an seinem Leben. Mit seiner Energie, seiner Willenskraft und seinen zahlreichen Fähigkeiten fand er immer mehr Freude am Leben in der Gemeinschaft. Fasziniert von Mutter Elvira, ihrer Hingabe an die Jugendlichen und ihrer Glaubensfreude und Lebensweisheit reifte in ihm der Gedanke, sich als gottgeweihter Bruder dem Werk Gottes in der Gemeinschaft Cenacolo ganz zur Verfügung zu stellen. Zu Pfingsten 2007 trat er in das Noviziat der Gemeinschaft ein und zwei Jahre später legte er zum ersten Mal die zeitlichen Gelübde für ein Jahr ab, die er seitdem Jahr für Jahr erneuerte, bis er jetzt am Fest Maria Verkündigung im „Herzen unserer Gemeinschaft“ die Ewigen Gelübde ablegen konnte. Don Stefano sprach während der Feier in seiner Predigt davon, dass das geweihte Leben in der Gemeinschaft deshalb ein Leben authentischer Freude ist, weil es dem Dienst und der Hingabe entspringt und so zu einem Zeichen für die Welt wird, dass Gott bei uns ist und mit uns geht. Nach seiner Weihe in Italien dankte Georg ganz besonders Mutter Elvira, dass er durch sie und durch die Gemeinschaft nach vielen Jahren der Dunkelheit Gott hatte begegnen können und viele Gesten und Worte der Ermutigung auf seinem Weg erfuhr.
Damit Georg seinen Dank an Gott für seine Berufung auch mit seiner Familie, seiner Hausgemeinschaft und mit vielen Freunden teilen konnte, haben wir am Samstag, dem 11. April ein Fest des Dankes in unserem Haus gefeiert. Viele Freunde und Weggefährten kamen, um mitzufeiern. Georg dankte in seiner Begrüßung der Gäste Gottes Güte, „denn es gibt nichts Schöneres als einen Gott zu haben, der uns gern hat, wie wir sind. Gottgeweihtes Leben ist nichts anderes als dem Herrgott sagen: Ich vertraue Dir und ich übergebe Dir mein Leben und ich hoffe, dass ich mit Deiner Hilfe noch einiges Gutes für die Menschen tun kann.“
Zu Beginn der Eucharistiefeier in unserer Kapelle sprach Generalvikar Dr. Martin Korpitsch im Auftrag von Bischof Aegidius Zsifkovics ein Grußwort. Die Gemeinschaft Cenacolo, so der Generalvikar, ist eine besondere Gemeinschaft des Zeugnisses und des religiösen Lebens im Bistum. An der hl. Messe nahmen insgesamt neun Priester als langjährige Freunde unseres Hauses teil. Pater Achim Bayer COp stand der Eucharistie vor und begrüßte ganz besonders den Vater Georgs. Er betonte im Blick auf die Lebenshingabe Georgs, dass dort, wo Menschen ihr Leben hingeben, das Leben fruchtbar wird und übergab Georg als Geschenk zur Weihe eine Statue der „Rosa mystica“. Die weiße, die rote und die goldene Rose der Rosa mystica bedeuten, so Pater Achim, das Geschenk unseres Lebens für Jesus, das Opfer und die Barmherzigkeit, mit der die Freunde Jesu den Menschen begegnen. Nach der Predigt bat Pater Achim Georg vor seiner Familie, der Hausgemeinschaft und den anwesenden Freunden seine Weihe an Gott mit dem ewigen Versprechen der Evangelischen Räte der Armut, der ehelosen Keuschheit, des Gehorsams und des Dienstes an den Armen gemäß den Regeln der Gemeinschaft Cenacolo noch einmal zu bestätigen. Anschließend legten die Priester gemeinsam mit dem Vater Georg die Hände auf, um mit allen Anwesenden Gott um das Geschenk des Heiligen Geistes für Georg zu bitten, dass er ihn leite und stärke in seinem Dienst an den Menschen im Werk unserer Gemeinschaft.
Nach der Kommunion sprach Georg ein Wort des Dankes – zunächst an Gott, der „ein fantastischer, ein zärtlicher und starker Gott ist, der uns nicht fallen lässt und nur Liebe, Liebe, Liebe ist.“ Georg dankte seinen Eltern, dem Vater und der geliebten, früh verstorbenen Mutter für alle kleinen und großen Gesten, die ihn zu Gott geführt haben. Er dankte seinen Geschwistern und ihren Familien, den Priestern, die ihn geführt und geprägt haben, den Brüdern und Schwestern in der Gemeinschaft und im Haus, allen Freunden und vielen Menschen des Gebets, die ihm geholfen haben, sein JA zu Gott aus der Liebe heraus zu sagen. Georg bedankte sich auch besonders herzlich bei Mutter Elvira, die ihm in der Gemeinschaft zur zweiten Mutter geworden ist: „Mein geweihtes Leben im Cenacolo ist eine Frucht des JA, das Mutter Elvira Gott geschenkt hat. Es ist großartig, dass mein Leben jetzt im Cenacolo zum Segen für andere werden kann.“ Georg schloss seine Dankesworte mit einer Herzensbitte an Gott: „Bitte, lieber Gott, mach eine bessere Welt, aber fang bei mir an, jeden Tag konkret, dass ich immer ein bisschen mehr lernen darf, zu lieben – die schönste, schwierigste aber sinnvollste Aufgabe dieser Welt, Menschen der Liebe zu sein. Und wenn ich das schaffe, dann bin ich glücklich und dafür danke ich Euch.“
Zum Abschluss der Messe überbrachte Generalvikar Martin Korpitsch Georg noch ein Wort des hl. Papstes Johannes Paul II., der ihm als junger Priester einmal gesagt hatte: „Du bist jung, bleib treu!“ und erteilte mit einer mitgebrachten Reliquie des heiligen Papstes allen Anwesenden den feierlichen Segen.
Die Eucharistiefeier klang mit fröhlichen Liedern aus und der weitere Tag war ein Fest in Familie mit vielen Programmpunkten. Einige Kinder hatten z.B. fröhliche Lieder zum Mitmachen einstudiert und Fotopräsentationen zeigten Ausschnitte aus Georgs Leben in Familie und Gemeinschaft.
Es war ein wunderbarer Tag des Dankes und der Freude über Gott, der uns liebt und heilt und mit seiner Barmherzigkeit begleitet, so wie es heißt in Georgs Lieblingspsalm: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.“ (Ps 23)
Danke, Georg, für deinen Weg und dein Gottvertrauen. Danke für das Zeugnis deiner Hingabe an Gott und für alle Früchte, die dein Weg in der Gemeinschaft bereits für die Brüder hervorgebracht hat.
Gut, dass es Dich gibt, dass Gott in dein Leben hineingesprochen hat und dass Du dein Leben in seine Hände gelegt hast, so dass Er durch Dich zu vielen anderen sprechen und ihr Leben heilen und zur Freude zurückführen kann.
Stefan, Österreich: Für mich war es ein großes Zeugnis, wie Gott das Leben eines Menschen verändert, wenn er den Weg im Licht geht und wie viel Gutes daraus entsteht. Es war sehr berührend die Freude von Georgs Vater zu sehen.
Dimitri, Italien: Mich hat sehr berührt, dass wir alle so glücklich waren. Ich danke Georg für den Schritt, den er gemacht hat. Er zeigt mir, dass das Vertrauen in die Gemeinschaft und besonders in Gott Frucht bringt.