NEWS AUS LIBERIA
Liebe Mutter Elvira, Pater Stefano und ihr alle,
Wir denken an euch und beten für euch in diesen Tagen des Festes. Auch wir feiern mit euch das Fest des Lebens und danken für das Geschenk unserer Mission hier auf dem liberianischen Boden, weil wir jeden Tag lernen können, unser Leben zu lieben und ihm zu dienen und so auch das Leben der Kinder, der Nachbarn, und aller, die der Herr uns treffen lässt, anzunehmen. Vor einigen Wichen hat uns die Vorsehung die neuen „Tanten“ Chiara und Tecla sowie Schwester Giuditta geschenkt: Drei Herzen bereit zu lieben und mit Freude das afrikanische Abenteuer zu beginnen. Es war eine große Überraschung als wir unter ihnen am Flughafen aus der Ferne auch den Talar von Don Andrea erblickt haben. Seitdem Liberia von der Ebola frei ist, beteten wir, dass einer unserer Priester uns besuchen kommen würde. Wir wissen, dass diese Zeit für euch in Saluzzo eine besonders intensive Periode ist. Deshalb ist der Besuch von Don Andrea wirklich ein wunderschönes Geschenk gewesen.
Wir haben ganz stark die Umarmung der Gemeinschaft gespürt und die Bestätigung, dass der Heilige Geist unsere Schritte führt. Don Andrea war zuletzt vor drei Jahren hier, aber seitdem ist die Mission sehr gewachsen: Wir haben Kinder aufgenommen und das Haus hat sich sehr verändert. Es war schön, unseren Don glücklich zu sehen, voll staunender Bewunderung über alles, was Gott hier in Afrika durch die Gemeinschaft wirkt. Die Vorsehung wollte auch, daß Don Andrea am Tag nach seiner Ankunft am monatlichen Treffen unserer Kinder mit ihren Eltern teilnehmen konnte. Aufgrund des Ebola Virus konnten wir diesen wichtigen Moment lange nicht mehr erleben. Es war sehr berührend, denn die Kinder hatten alle eine große Sehnsucht ihre Familien wieder zu sehen, und schon lange beteten sie dafür.
Die Missionarinnen der Nächstenliebe von Mutter Teresa haben uns wieder ihre Freundschaft bewiesen, indem sie sich mit viel Geduld darum kümmerten so viele Angehörige wie möglich ausfindig zu machen. So wurde es ein schöner einfacher Tag miteinander und nach etlichen liberianischen Liedern haben wir zum Abschluss natürlich auch “Jesus loves me“ (Jesus liebt mich) gesungen, das auch hier immer ein Riesenerfolg ist. Die Familien unserer Kinder sind sehr arm, aber trotzdem haben viele von ihnen uns etwas mitgebracht, als Zeichen ihrer Dankbarkeit: ein Paar Ananas, Aschanti Nüsse, getrocknete Pfirsiche und sogar einen richtigen Gockelhahn, der uns seitdem jeden Tag früh morgens den Weckruf singt!
Am Sonntag in der Früh hat eine Gruppe von uns gemeinsam mit Don Andrea an der Messe in der Pfarre teilgenommen. So konnten wir Pater Paul und unseren Freunden aus der Pfarre die neuen Missionsschwestern präsentieren und außerdem an einem richtig liberianischen Event teilnehmen. Die Wahl des Papas des Jahres (the father of the year)! Am Vatertag ist es hier üblich den Papas viel Liebe und Dankbarkeit zu zeigen, indem man sie mit Blumen überhäuft… Großväter, Papas, Priester… alle sind in diesen Ausdruck der Hochachtung und Zuneigung mit einbezogen. Auch unser Don Andrea ähnelte am Ende der Messe einem bunten Blumengarten!
Don Andreas Anwesenheit unter uns hat uns das Gefühl geschenkt, dass Gott auf ganz spezielle Weise mit seiner Liebe und Barmherzigkeit in unser Haus eintreten wollte. Wir haben schöne Momente der Begegnung und der Mitteilung erlebt, das Wort Gottes gehört, gebetet und die heilige Beichte abgelegt. Diese Augenblicke der Erfahrung der Liebe Gottes geben uns die Kraft und den Willen, weiter mit ganzem Herzen zu dienen. Am Abend vor seiner Abreise haben wir Don Andrea mit einer typischen liberianischen Show verabschiedet, die unseren Kindern sehr gefällt. Der Don hat sich einer Serie von Proben gestellt, die er auf brillante Weise bestanden hat. So wurde er mit Bravour zu unserem ganz persönlichen „Vater des Jahres“ gewählt, komplett mit einer Krone und Schärpe!
In diesen Tagen ist Jesus in unser Haus gekommen, wie in das von Zacheus, mit dem Angesicht von zwei neuen Kindern: Gabriel und Amie, 8 und 14 Jahre alt. Das sind der Bruder und die Schwester zweier unserer Kinder, die in einer anderen Mission leben und zu uns gekommen sind, um die Sommerferien bei uns zu verbringen. Die Liebe Gottes hat die Gebete von Thomas und Sophie erhört, die dafür gebetet hatten, dass ihre Geschwister sie besuchen kommen.
Es ist wirklich die Rettung Gottes gewesen, die in diesen letzten Monaten Liberia von der Ebola befreit hat. Das war ein großes Geschenk der Barmherzigkeit Gottes für uns, angesichts der Tatsache, dass die Nachbarländer Guinea und Sierra Leone sich nach wie vor im Notzustand befinden.
Wir bitten euch weiterhin für dieses Land Fürsprache einzulegen, damit die Barmherzigkeit Gottes die Armen, Kranken und Waisen erreicht. Betet für die Verletzten, denen Medikamente und Verbandszeug fehlen, für die Schulen, denen Lehrstoffmaterialien, als auch Lehrer fehlen und für die Politiker unseres Landes. Ihr seid im Herzen des Cenacolo und Maria, unsere Mutter, die Jungfrau vom Berg Karmel ist dort mit euch, um Jesus alle eure Gebete zu bringen. Auch wir vertrauen euch der Gottesmutter an und beten für euch und mit euch – gemeinsam mit den Kindern.
Vi vogliamo bene assai! We love you plenty-oh! Wir haben euch sehr lieb!
Eure Cenacolo-Family in Liberia