MARCO: ICH HABE DIE BARMHERZIGKEIT GOTTES ERFAHREN
Marco ist seit über zwanzig Jahren in der Gemeinschaft Cenacolo, hat in der Gemeinschaft geheiratet und lebt heute mit seiner Frau Cinzia und vier Kindern im Cenacolo in Medjugorje, wo er mit Cinzia die zwei Cenacolo-Häuser leitet und gleichzeitig bereits seit vielen Jahren für die Cenacolo-Recitals verantwortlich zeichnet.
Beim Cenacolo-Fest hat Marco bei der Präsentation des Musicals von seiner Begegnung mit Mutter Elvira erzählt:
Mutter Elvira ist unsere Mama, eine Mama, die nicht nachgibt, eine Mama, die widersteht. Ich erinnere mich, wie Mutter Elvira vor einigen Jahren auf dieser Bühne eines unserer Recitals vorstellte und wir sie baten: Elvira, wir müssen noch einige Dinge in Ordnung bringen, kannst du etwas länger sprechen? Also hat sie eine Stunde gesprochen und niemand ist weggegangen. Als ich Mutter Elvira zum ersten Mal in meinem Leben begegnete, habe ich sofort verstanden, dass sie eine besondere Frau war. Ich habe viele Jahre lang Drogen konsumiert und als ich an die Tore der Gemeinschaft klopfte, war ich völlig ruiniert. Ich hatte keinen Lebenswillen mehr und Mutter Elvira hat mir gesagt: Alles Schlechte, was du getan hast, wird auf dich zurückfallen und dir den Kopf zerschmettern. Du musst dein Leben ändern und beginnen, Gutes zu tun. Ich hatte noch die Drogen im Kopf und hatte nie auf irgendjemanden gehört, geschweige denn auf eine kleine Ordensschwester. Trotzdem war das was sie mir sagte, wahr: Ich machte lauter schlechte Sachen, verkaufte Drogen, stahl, betrog und war ein Lügner mit tausend Masken. Der Satz ist mir damals nicht nur im Kopf hängengeblieben. Als ich Drogen nahm, wusste ich eigentlich immer, dass das schlecht war, aber ich sagte immer, ich würde am nächsten Tag damit aufhören und so ist es immer dabei geblieben. Der Satz von Mutter Elvira ist mir aber in mein Herz eingedrungen. Ich habe verstanden, dass man anfangen muss das Gute zu tun, um Nein sagen zu können zur Droge und zum Bösen und die Vergebung im Herzen spüren zu können. Deshalb präsentieren wir euch heute Abend „Credo nella misericordia“.
Wir sind keine Schauspieler, das werdet ihr sehen. Wir sind keine Tänzer, das werdet ihr sehen. Wir sind keine Profis, das werdet ihr ebenfalls sehen. Aber ihr werdet auch sehen, dass wir in das was wir präsentieren, unser ganzes Herz hineinlegen. Wir wollen das Gute tun, nicht mehr das Schlechte; wir haben dem Bösen den Rücken gekehrt und wollen den geraden Weg zum Guten gehen. Es hilft uns, wenn wir Teile des Evangeliums, Teile des Lebens Jesu spielen, und wir sind die ersten, die während der Proben oft in Tränen ausbrechen. Wir haben alle Jesus nicht gekannt, auch ich wusste nicht, wer Jesus war. Heute ist er mein bester Freund. Dank Jesus und seiner Freundschaft habe ich auch eine Frau gefunden, die den Mut hatte, zu mir „Ja“ zu sagen und mich zu heiraten. Heute im Musical spielt sie Maria, die Muttergottes. Es ist fast verrückt, dass wir sogar vier Kinder bekommen haben. Gott hatte den Mut, mich und viele andere nicht nur aus der Dunkelheit herauszuführen, sondern uns Letzte, uns Sünder, Räuber und Drogenabhängige sogar zu Müttern und Vätern zu machen. Das ist wirklich ein Wunder, ein großes Wunder.
Ich bin ein unwürdiger Ehemann, ich bin ein Vater, der jeden Tag einen ganzen Haufen Fehler macht. Wenn ich beichten gehe, nehme ich mir immer gute Vorsätze, sage zum Beispiel, wenn ich heute Abend heimkomme, werde ich mehr Geduld mit meinen Kindern haben. Dann komme ich nach Hause, mache die Tür auf – und möchte die Tür manchmal gleich wieder zumachen. Aber – das sind doch meine Kinder, ich liebe sie ja – und so gehe ich doch hinein. Meine Geduld hält manchmal nicht lange, aber die Beichte hilft mir immer wieder, neu anzufangen. Ich will nie müde werden, Jesus um Vergebung zu bitten, denn ich brauche seine Umarmung und seine Güte.
Das was wir euch heute zeigen, ist wirklich eine Umarmung Gottes. Wir sind keine Profis, aber wir werden unser ganzes Herz hineinlegen und das werdet ihr sehen:
Credo nella misericordia! (Ich glaube an die Barmherzigkeit!)