LIEBE, DIE EINEN WEG AUFZEIGT!
Pater Achim Bayer COp ist unserem Haus seit vielen Jahren als priesterlicher Freund verbunden. Der gebürtige Saarländer war viele Jahre als Kalasantinerpater in der Wiener Pastoral tätig. Seit dem letzten Jahr hat er ein neues Wirkungsfeld in der Schulpastoral der Diözese Eisenstadt und leitet als Rektor die Kalasantinerniederlassung in der burgenländischen Hauptstadt.
“Seit mehr als zehn Jahren darf ich als Priester in der Gemeinschaft mithelfen, jungen Menschen auf ihrem Weg aus verschiedenen Nöten, in ein Leben mit dem lebendigen Gott, zu begleiten. Es begann mit einer zehnwöchigen Erfahrungszeit in Saluzzo im Jahr 2004: dort konnte ich im Mutterhaus des Cenacolo, auf dem Hügel von Saluzzo, zusammen mit den Burschen leben und arbeiten. Zuerst war mein Hauptarbeitsfeld der Putzdienst im Haus, nach einigen Wochen kam dann auch der priesterliche Dienst als Beichtvater für die (deutschsprachigen) Burschen und Mädchen in den Häusern des Piemont hinzu.
Nach meiner Rückkehr aus Italien begannen dann ab Herbst meine regelmäßigen Besuche in Kleinfrauenhaid. Für mich sind diese Jahre zu einer starken Erfahrung geworden. In vielen Gesprächen, in denen ich einerseits die Nöte der Burschen sehen konnte, andererseits aber auch ihr Bemühen und ihre Fortschritte miterleben durfte, haben ich erfahren, dass Gott auch heute am Werk ist. Wenn wir Gott in unser Leben hineinlassen, ernsthaft mit dem Gebet beginnen, das Wort Gottes befolgen, die heilende Kraft der Sakramente ersehnen, dann verändert Gott unser Leben zum Guten. Für uns Priester ist dieses Erleben jedes Mal eine Stärkung und so betrachtet sind die manchmal zeitlich intensiven Besuche stets eine Kraftquelle für mich gewesen. Sehr schön habe ich hier auch eine priesterliche Freundschaft mit (Don) Alexander Unger erfahren dürfen. Die Gespräche mit ihm, die Ausstrahlung seiner tiefinneren Freude und Hoffnung, die er so viele Jahre dem Cenacolo geschenkt hat, habe auch ich aufnehmen dürfen – das hat mir über manche schwere Zeit hinweggeholfen! Dafür sind wir alle unserem „Don Alex“ dankbar – und er wird jetzt vom Himmel her weiter für uns alle sorgen.
Nicht zuletzt dufte ich Mutter Elvira kennenlernen. Sie hat mich damals nach Saluzzo eingeladen und sehr herzlich empfangen. Ich konnte ganz aus der Nähe erleben, wie sie die Burschen und Mädchen auf ihrem Weg anleitete. Gleich die erste Begegnung blieb mir in Erinnerung: In der Kapelle in Saluzzo hat sie den Burschen eindringlich und ganz konkret ins Gewissen geredet. Gleichzeitig hat sie aber für jeden ein ganz persönliches gutes Wort und einen Rat für die Zukunft gehabt. Mutter Elviras Art der erzieherischen Liebe – die jungen Menschen konkret zu fordern und zu mahnen, sie so aber auch zu fördern und auf ihrem Lebensweg voranzubringen – ist mir ein Vorbild meines Wirkens als Priester und Lehrer geworden. Noch etliche Begegnungen mit ihr in den verschiedenen Häusern und bei einigen Festen haben mir ihre besondere Art der Barmherzigkeit gezeigt: Liebe, die auch korrigiert und einen Weg aufzeigt!
Diese gelebte Barmherzigkeit, wie sie Mutter Elvira und die Gemeinschaft Cenacolo in der Formung junger Menschen vorleben, ist ein Zeugnis für uns als Kirche – beten und arbeiten wir gemeinsam, dass dieses Zeugnis die Kirche, im hier bei uns oft so „glaubens-müden“ Europa, weiter belebt.”