KARDINAL SCHÖNBORN: NACHRUF AUF MUTTER ELVIRA
Die Begegnung mit Mutter Elvira gehört zu den beeindruckendsten Begegnungen in meinem Leben. Diese einfache Ordensfrau hatte eine ganz große Kraft des Glaubens und der Liebe. Gegen viele Widerstände hat sie es geschafft, vor allem junge Menschen, die von der Droge gefangen waren, zu einer Erfahrung der Auferstehung zu führen.
Es sind sicher viele Hunderte von Menschen, die ihrem festen Glauben an die Kraft der Erneuerung in jedem Menschen und die Kraft der Auferstehung Jesu ihre Befreiung verdanken. Ich werde nie vergessen, wie sie auf einer großen Bühne stand und hüpfend immer wieder ausrief: „Cristo è rsorto! Cristo è risorto!”(Christus ist auferstanden!). Für mich ist sie über ihren Tod hinaus eine Zeugin der Kraft der Auferstehung, des Sieges über alle Mächte des Todes.
Dabei war sie zu den jungen Menschen streng und anspruchsvoll und hat so das Beste in ihnen geweckt und gestärkt. Die Gemeinschaft Cenacolo ist in vielen Ländern für Betroffene und v.a. auch deren Eltern Ort der Hoffnung. Eine der schönsten Erfahrungen für mich war das Fest des Lebens (festa della vita) in Saluzzo: Ich habe dort Eltern gesehen, überglücklich und mit Tränen in den Augen: weil ihre Kinder, die durch die Droge „tot” waren, wieder lebendig geworden sind.
Gemeinsam mit der Gemeinschaft Cenacolo und den vielen Menschen, die ihr begegnet sind, bin ich voll Dankbarkeit für das Leben, das Wirken und das Zeugnis von Mutter Elvira!