FEST DES LEBENS 2014
Wieder waren viele tausend Menschen aus ganz Europa und darüber hinaus nach Saluzzo gekommen, um mit Mutter Elvira und der ganzen Gemeinschaft Cenacolo das „Fest des Lebens“ zu feiern. Das Motto des Festes sprach in diesem Jahr allen aus dem Herzen: „Gott liebt einen fröhlichen Geber“ – Wo könnte man das besser erfahren als bei unserem Fest des Lebens?
Es ist ein Fest der Freude über die Gaben Gottes, die der Herr im Überfluss schenkt, weil es viele fröhliche Geber gibt, die alles tun, um das Fest so gut und schön wie möglich vorzubereiten – allen voran Mutter Elvira, die von Anfang an immer die „fröhliche Geberin“ gewesen ist, die Gottes Liebe erfährt und weitergibt, so dass die große Cenacolo-Familie entstehen konnte und junge Menschen aus aller Welt neuen Sinn und neue Freude im Leben finden können.
Ein besonders ehrenvoller Gast kam diesmal aus dem Vatikan zum Fest des Lebens: Kardinal Stanislaw Rylko, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien. Aus den Händen von Kardinal Rylko hatte Mutter Elvira im Oktober 2009 das Dekret der Kirche empfangen, mit dem unsere Gemeinschaft von der Kirche offiziell anerkannt wurde.
Kardinal Rylko wurde mit großer Freude empfangen und er überbrachte uns die Liebe und die Anerkennung der Kirche. Zu Beginn der Eucharistiefeier sagte er: „Der Herr hat für euch und mit euch große Dinge getan! Wie viele Jugendliche wurden gerettet! Wie viele Bekehrungen sind passiert! Wie viel wiedergefundene Freude! Da gibt es viele Gründe dem Herrn zu danken! Und ich bin heute Abend bei euch, um euch im Namen der Kirche ein ganz herzliches Dankeschön zu sagen für euren Dienst an verstörten, verwirrten, an den Rand gedrängten und allein gelassenen Jugendlichen, denen ihr die Hoffnung und die Freude wiedergebt, Jünger Christi zu sein.“
Der Kardinal hat uns auch in seiner Predigt und in seiner Katechese über die Freundschaft vom heiligen Papst Johannes Paul II. zur Jugend viele schöne und wichtige Dinge gesagt (siehe unten) und uns daran erinnert, dass wir das Charisma unserer Gemeinschaft lebendig und dynamisch erhalten, wenn wir es mit Freude und Begeisterung leben. „Vorwärts also, Gemeinschaft Cenacolo“, rief er am Ende seiner Predigt aus, „die Kirche braucht dich und die Kirche zählt auf dich!“
Auf dem Fest war diese Begeisterung zu spüren – bei den Liedern und Tänzen auf der Bühne, bei der intensiven Beteiligung an den Gebetszeiten und Katechesen und bei den Zeugnissen etwa aus der Mission. Wer war nicht ergriffen von dem Bericht der Familie aus Brasilien, die von der wunderbaren Genesung ihres kleinen Adoptivsohnes erzählte?
Und wer war nicht beeindruckt von dem „Abend der Frauen“, während dem viele Mädchen und Frauen aus der Gemeinschaft in ihren Zeugnissen und Darbietungen bezeugten, wie sie im Cenacolo ihr Frausein als Tochter, Braut und Mutter lieben gelernt haben.
Am Samstagabend berührte das Recital „Credo“ wieder alle Herzen – in einer prächtigen neuen Inszenierung mit zauberhafter Licht-Regie.
Erzbischof Jaume Pujol Bacells aus Tarragona in Spanien und Ortsbischof Guiseppe Guerrini aus Saluzzo demonstrierten während der Fest-Tage nicht nur bei den Eucharistiefeiern ihre große Wertschätzung und Freundschaft für unsere Gemeinschaft.
Die mit Liebe gestaltete Anbetungskapelle lud viele Festgäste zum stillen Gebet ein, die kleinen Kinder wurden in der Baby-Ranch mit viel Fantasie und Freude betreut und schließlich waren nicht nur die Mahlzeiten bestens organsiert – überall spürte man Hände, die mit Freude am Werk waren.
„Wenn wir Dir begegnen, Jesus,“ hat Mutter Elvira einmal gesagt, „ändert sich alles – alles wird neu und nichts ist mehr, wie es war: Wir werden zu neuen Menschen, zu Männern und Frauen, die fröhliche Gesichter haben und deren Augen leuchten.“
Danke Jesus für dieses wunderbare Fest der Familie, der Versöhnung, der Freude und des Friedens! Hilf uns allen, immer mehr die fröhlichen Geber zu werden, die du im Herzen deiner Kirche ersehnst!
Stano (Slowakei): Danke für diese Tage, die ich mit der ganzen Gemeinschaft in Saluzzo verbringen konnte. Mich haben einige Momente in der Nähe von Mutter Elvira sehr berührt, in der ich die Einfachheit und die Güte in ihrem Gesicht sehen konnte. Ich habe bei diesem Fest starke Momente erlebt, ich konnte Gottes Anwesenheit wirklich spüren während der Zeugnisse, der Katechesen und vieler Gespräche.
Daniel (Polen): Mich hat das Zeugnis einer Familie aus der Mission in Brasilien sehr berührt. Die Eltern haben uns erzählt, wie sie ihr schwer erkranktes Kind mit vielen Gebeten in die Hände der Muttergottes gelegt haben und wie das Kind schließlich wunderbarerweise gesund geworden ist. Das hat mein Vertrauen in die Muttergottes stark gemacht.
Fabio (Italien): Am allerbesten haben mir die Augenblicke des gemeinsamen Gebetes gefallen. Ich spürte eine sehr starke familiäre Atmosphäre. Auch die Katechesen waren sehr interessant. Bei all dem habe ich gespürt, dass ich sehr stolz darauf bin zur großen Cenacolo-Familie zu gehören. Danke!
Henry (USA): Mich hat besonders berührt als eine Frau in ihrem Zeugnis sagte, dass sie nach allem Leid ihres Lebens in Jesus eine Freude gefunden hat, die größer ist als sie es sich je hat vorstellen können. Es ist wunderschön zu sehen, wie Jesus unser Leben wieder aufbaut.
Gerlinde Hartmann, Großmutter: Das Fest des Lebens war für mich ein besonderes Erlebnis. Ich war das erste Mal in Saluzzo, aber bestimmt nicht das letzte Mal. Besonders Mutter Elvira strahlt so eine Herzlichkeit aus. Ihr ist so viel zu verdanken. Auch haben mich die Eucharistiefeiern sehr beeindruckt. Der Einzug der Bischöfe und Priester und die Predigten über den wahren Sinn des Lebens. Vor allem, dass ich meinen Enkel Patrick nach fast einem halben Jahr wiedersehen konnte. Wie er sich verändert hat, er strahlt so richtig und ist dankbar, dass er den Weg mit der Gemeinschaft gehen darf. Es ist sicher nicht immer leicht, aber sinnvoll. Auch ich denke seit dem Fest des Lebens über vieles, was selbstverständlich ist, anders!
KARDINAL STANISLAW RYLKO
Grußwort und Predigt von Seiner Eminenz Kardinal Stanislaw Rylko, Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien.
Grußwort
Im Namen des Päpstlichen Rates für die Laien entbiete ich der gesamten Cenacolo Gemeinschaft, die in diesen Tagen das Jahresfest des Lebens feiert, einen herzlichen Gruß. Ich begrüße in besonderer Weise Mutter Elvira, die Gründerin und Leiterin der Gemeinschaft, sowie Don Stefano Aragno und ich danke ihnen für die Einladung diese heilige Messe mit ihnen zu feiern.
Ich bin sehr froh heute Abend bei ihnen zu sein und in ihren Lobgesang und ihre Dankgebete einstimmen zu können für das, was der Herr durch eure Gemeinschaft so vielen Menschen, Männern und Frauen und vor allem Jugendlichen aus verschiedenen Erdteilen geschenkt hat…Der Herr hat für euch und mit euch große Dinge getan! Wie viele Jugendliche wurden gerettet! Wie viele Bekehrungen sind passiert! Wie viele entscheidende Erkenntnisse fürs Leben! Wie viel wiedergefundene Freude! Da gibt es viele Gründe dem Herrn zu danken!
Und ich bin heute Abend bei euch, um euch im Namen der Kirche ein ganz herzliches Dankeschön zu sagen für euren Dienst an verstörten, verwirrten, an den Rand gedrängten und allein gelassenen Jugendlichen, denen ihr die Hoffnung und die Freude wiedergebt, Jünger Christi zu sein.
Predigt
Ein marianische Form des Evangelisierens
- Jedes Jahr wird während des Festes des Lebens an die Gründung der Cenacolo Gemeinschaft am 16. Juli 1983 gedacht. Es ist ein Ereignis, wo ihr alle, Mitglieder und Freunde, eingeladen seid den Herrn zu loben und ihm zu danken für die wertvollen Gaben, die Er in so reicher Form eurer Gemeinschaft gespendet hat. Wie viele Wunder hat der Herr im Leben so vieler junger Menschen in diesen Jahren vollbracht! Jeder Geburtstag erinnert uns daran und erneuert in uns tiefe Dankbarkeit und Staunen…
Im Leben einer Gemeinschaft – wie der Eurigen – ist es sehr wichtig, die lebendige Erinnerung an die Anfänge zu pflegen. Die Geschichte einer Gemeinschaft ist kein geschossenes Archiv, kein Museum von schönen historischen Fundstücken, die nur zu bewundern sind. Die Geschichte einer Gemeinschaft ist eine lebendige Realität; sie ist ein offenes Buch, in dem man ständig wieder lesen kann; sie ist eine Schule, die so viel lehren kann; sie ist eine sprudelnde Quelle, wo man die Frische und die faszinierende Schönheit des Charismas schöpfen kann, das zur Gründung der Gemeinschaft geführt hat….Wenn wir zur Quelle eines Flusses gehen, sehen wir wie das Wasser immer klarer und durchsichtiger wird. Auf die gleiche Art, ist es möglich, wenn man auf den Beginn einer Gemeinschaft schaut, die wesentlichen Ausprägungen ihres Charismas besser zu erkennen. Auf diese Weise wächst und festigt sich die tiefere Identität ihrer Mitglieder, das heißt, das Bewusstsein, dass sie in der Kirche sind und welche Aufgabe ihnen der Herr anvertraut…
Kehren wir heute zurück zu diesem denkwürdigen 16. Juli 1983, als Mutter Elvira mit einigen, die sich entschließen, ihr in ein verlassenes und verfallenes Haus auf den Hügeln von Saluzzo zu folgen, das erste Cenacolo aufmacht für verwirrte, an den Rand gedrängte, von allen verlassene, von Drogen versklavte Jugendliche – „verworfene Jugendliche“ würde Papst Franziskus sagen…
Mutter Elvira hatte verstanden, dass diese Jugendlichen, die so viele Unannehmlichkeiten hinter sich hatten und von so vielen Verletzungen gezeichnet waren, in Wahrheit einen großen Durst nach Gott und seiner Liebe hatten.
Mutter Elvira hatte verstanden, dass diese Jugendlichen, die so viele Unannehmlichkeiten hinter sich hatten und von so vielen Verletzungen gezeichnet waren, in Wahrheit einen großen Durst nach Gott und seiner Liebe hatten. Deshalb wollte sie, dass die entstehende Gemeinschaft für sie vor allem ein Ort der Bekehrung und der Begegnung mit Christus werde: Weg, Wahrheit und Leben! So wurde in der Kirche ein neues Charisma geboren, das die Cenacolo Gemeinschaft hervorbrachte….
Jenes kleine Senfkorn ist im Laufe dieser 30 Jahre überraschend gewachsen und ein robuster Baum geworden…Es gibt mittlerweile 61 Cenacolo Gemeinschaften in 18 Ländern in verschiedenen Kontinenten. Ein wahres Wunder, das uns mit Staunen und Dankbarkeit für unseren Herrn erfüllt! Wer konnte sich damals, am 16. Juli 1983, ein solch erstaunliches Wachsen vorstellen? Oft sagt Mutter Elvira zu recht: „Wir sind die ersten Zeugen eines göttlichen Wunders, das niemals erdacht, noch am Schreibtisch entworfen wurde, das uns überragt und uns zum Staunen bringt und an dem wir aus Gnade Anteil haben.“ Ja, die Wege des Herrn sind unergründlich! und er überrascht uns immer mit seiner Großzügigkeit!
Aber in eurer Geschichte gibt es noch ein anderes wichtiges Datum, nämlich den 16 Juli 2009: es ist das Datum des päpstlichen Anerkennungsdekretes der Cenacolo Gemeinschaft als private, internationale Vereinigung von Gläubigen, das vom päpstlichen Rat für Laien erlassen worden war. Die päpstliche Anerkennung ist ein wirklicher Meilenstein in eurer Geschichte gewesen: Die Kirche hat mit ihrem Garantiestempel die Echtheit und Authentizität eures Charismas bestätigt. Ich erinnere mich noch gut an den Moment der Dekret Übergabe an Mutter Elvira, ein Moment tiefer Freude und großer Bewegtheit.
Wenn wir uns an die Geschichte der Gemeinschaft Cenacolo erinnern, bedeutet das auch, jeden von euch einzuladen, neu die faszinierende Schönheit des empfangenen Charismas zu entdecken und es mit neuer Freude und Verantwortlichkeit wieder aufzunehmen. Das Quell-Charisma der Gemeinschaft ist der größte Schatz, den ihr habt! Es ist die Seele, die dieser ekklesialen Wirklichkeit Leben gibt! Die ganze missionarische und erzieherische Kraft der Gemeinschaft sprudelt aus dieser Quelle hervor… Und es gibt nur eine Form, ein Charisma lebendig und dynamisch zu halten: man muss es ganz mit Freude und Begeisterung leben und den Mut haben, es mit anderen zu teilen…So altert das Charisma trotz der Jahre, die vergehen, nicht, sondern bleibt immer „jung“!
- Als Thema des Festes des Lebens habt ihr dieses Jahr ein Wort vom Heiligen Paulus aus dem Zweiten Korintherbrief gewählt: „Gott liebt einen fröhlichen Geber“(2Kor 9,7). Hier berühren wir das Herz des Evangeliums: die Freude… und Papst Franziskus lädt uns ein, diese wichtige Entdeckung zu machen: Christ sein, Jünger von Jesus Christus zu sein, bedeutet, Frauen und Männer mit Freude im Herzen zu sein. Leider ist in der Welt ein falsches Bild von Christentum verbreitet, welches das Evangelium auf eine Reihe von Verbote reduziert, die sich dem tiefen Wunsch nach wahrem Glück und wahrer Freude entgegenstellen, der in jedem Menschenherzen wohnt, besonders im Herzen junger Leute. Es gibt nichts Falscheres als das! Wir müssen dringend die Freude des Evangeliums wiederentdecken! Aber um welche Freude handelt es sich genau? Der Papst erklärt sie uns: Die Freude des Evangeliums ist eine missionarische Freude! (vgl. Evangelii gaudium, 21) Der Heilige Vater will in der Kirche einen neuen Schwung zur Evangelisierung in Gang setzen, der von der Freude und Großzügigkeit des Herzens beim Zugehen auf den Anderen bestimmt ist, besonders beim Zugehen auf die Brüder und Schwestern, die ausgeschlossen, abgelehnt und verlassen sind…
In der ersten Lesung ermahnt uns der Heilige Paulus: „Brüder, wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten und wer reichlich sät, wird reichlich ernten. Jeder gebe wie er es sich im Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber…“ (2Kor 9,6-7).Und Papst Franziskus stimmt ihm zu, wenn er sagt: „Lasst uns den Glaubenseifer wiedergewinnen und vermehren, „die sanfte und trostreiche Freude zu evangelisieren, auch wenn es bedeutet, mit Tränen zu säen/…/So wird die Welt unserer Zeit die Gute Nachricht nicht von traurigen, entmutigten, ungeduldigen und ängstlichen Glaubensboten bekommen, sondern von Dienern des Evangeliums, deren Leben Glaubenseifer ausstrahlt, die zuallererst die Freude von Christus in sich tragen.“ (ebd., 10). Lassen wir uns nicht die Freude am Evangelisieren rauben! Jedes Fest des Lebens soll in jeder und jedem von uns eine missionarische Freude erwecken!
Die Freude, das Evangelium an andere weiter zu schenken… Diese Freude können wir vor allem lernen, wenn wir in die Schule von Maria gehen. Die Liturgie der Kirche gibt Maria wunderschöne Namen: „die wahre neue Frau, die erste Jüngerin des neuen Gebotes“, „Meisterwerk des Heiligen Geistes“, „die Frau, die glücklich im Dienste Gottes ist, die gelehrig die Stimme des Heiligen Geistes aufnimmt, die fürsorgliche Hirtin des Wortes Gottes…“.Und die Stelle des Evangeliums, die wir soeben gehört haben, stellt uns die Jungfrau Maria „auf dem Weg“ vor.. Gleich nach der Verkündigung – als sie vom Engel jene unglaubliche Nachricht erhalten hat: „Siehe, du wirst einen Sohn empfangen, du wirst ihn zur Welt bringen und ihn Jesus nennen. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden…“ (Lk 1,31-32) – macht sich Maria „eilig“ in die Berge auf, um der verwandten Elisabeth zu helfen, die auch ein Kind erwartete…Maria bricht ohne zu zögern auf um derjenigen zu dienen, die in Not war und sie macht es mit Freude und Demut. Seht, Brüder und Schwestern, dieses wunderbare Bild der Kirche! Das ist es, was uns die Jungfrau heute lehrt! Sie zeigt uns jene Dynamik des missionarischen Aufbruchs, von dem Papst Franziskus spricht: „Dynamik des Aufbruchs und des Gebens, des aus sich heraus Gehens, des sich Aufmachens und des immer von neuem Säens“ (Evangelii gaudium 21). Sie ist es, die uns einlädt, uns auf diesen „Weg einer pastoralen und missionarischen Bekehrung zu machen, der die Dinge nicht lassen kann, wie sie sind“ (ebd. 25), und sie ist es auch, die uns dazu drängt, ständig neue Wege zur Verkündigung des Evangeliums zu suchen…Eine geschlossene christliche Gemeinschaft, die sich nicht bewegt, die geschlossen und auf sich selbst bezogen bleibt, ist eine kranke Gemeinschaft – sagt der Papst. Deshalb soll jedes Fest des Lebens für euch alle ein Moment des Überprüfens sein: Gehen wir wirklich mit Freude auf die Anderen, auf die Letzten zu oder haben wir unseren Weg verlangsamt und lassen uns von Müdigkeit und Entmutigung besiegen? Sind wir achtsam und wachsam, um die Begeisterung der „ersten Liebe“ nicht zu verlieren, die wir empfunden haben, als wir die Gemeinschaft kennenlernten? Der Heilige Vater Franziskus öffnet vor uns sein Herz des Hirten, wenn er im apostolischen Schreiben Evangelii gaudium schreibt: „Wie wünschte ich die richtigen Worte zu finden, um zu einer Etappe der Evangelisierung zu ermutigen, die mehr Eifer, Freude, Großzügigkeit, Kühnheit aufweist, die ganz von Liebe erfüllt ist und von einem Leben, das ansteckend wirkt! Aber ich weiß, dass keine Motivation ausreichen wird, wenn in den Herzen nicht das Feuer des Heiligen Geistes brennt. Eine Evangelisierung mit Geist ist letztlich eine Evangelisierung mit dem Heiligen Geist, denn er ist die Seele der missionarischen Kirche.“ (ebd. 261). Aus diesem Grund haben wir es immer nötig uns an das Abendmahl von Jerusalem zu erinnern, um von der Glut der ersten Predigten nach dem Pfingstereignis zu schöpfen und unseren Blick auf das betende Antlitz der Jungfrau zu richten. Papst Franziskus bittet uns, den „marianischen Stil bei der missionarischen Tätigkeit der Kirche“ wiederzuentdecken: „Denn jedes Mal, wenn wir auf Maria schauen, glauben wir wieder an das Revolutionäre der Zärtlichkeit und der Liebe. An ihr sehen wir, dass die Demut und die Zärtlichkeit nicht Tugenden der Schwachen, sondern der Starken sind, die nicht andere schlecht zu behandeln brauchen, um sich wichtig zu fühlen.“ (ebd. 288).
„Gott liebt den fröhlichen Geber…“ Maria wusste wie niemand sonst mit Freude zu geben! Ich wünsche also der ganzen Cenacolo Gemeinschaft jene „sanfte und trostreiche Freude am Evangelisieren“, jene Freude, die man in der Schule der Jungfrau Maria lernt. Lernen wir von Ihr ihren „Stil“ zu evangelisieren, der Führung des Heiligen Geistes folgend, voll Zärtlichkeit und Barmherzigkeit… Mutter Elvira hat von Beginn der Gemeinschaft Cenacolo an immer versucht diesen marianischen Stil jedem einzelnen von euch beizubringen. Und Papst Franziskus spornt uns an: „Gehen wir weiter, aber lassen wir zu, dass Er es ist, der unser Bemühen, so wie es ihm gefällt, fruchtbar macht“(ebd. 279).
Vorwärts also, Gemeinschaft Cenacolo, die Kirche braucht dich! Die Kirche zählt auf dich! Amen.