EINE BESONDERE WOCHE FÜR MUTTER UND SOHN
In der Gemeinschaft Cenacolo sind Begegnungen mit der Familie für viele eine besondere Gelegenheit, Nähe, Vertrauen und Verständnis neu zu erfahren.
Treffen finden nur selten statt, weshalb gemeinsame Zeit umso wertvoller wird. Im Folgenden berichten Julian und seine Mutter von ihrer Woche im Cenacolo. Aus zwei Perspektiven erzählen sie, wie diese gemeinsame Zeit geprägt war von Offenheit, Mut, Glauben und der besonderen Atmosphäre der Gemeinschaft – und wie sie dazu beitrug, ein Stück Zuhause, Vertrauen und neue Verbundenheit zu erleben.
Julian
Ich durfte vor kurzem eine Woche mit meiner Mutter verbringen. Ich habe ihr viel zu verdanken, denn sie hoffte auch dann noch, als all meine Hoffnung bereits erloschen war. Sie hat meiner Meinung nach Mut bewiesen, indem sie herkam, denn sie führt normalerweise ein anderes Leben. Jedoch hat sie zu meiner Überraschung an allen Tätigkeiten mit Freude teilgenommen. Die anfängliche Unruhe meinerseits war schon nach wenigen Stunden verflogen. Es war so, als ob ein Stück Zuhause hier wäre.
Mir hat es große Freude bereitet, ihr all meine Freunde vorzustellen, an deren Lebensgeschichten sie großes Interesse zeigte. Ich war auch erstaunt über ihre Offenheit gegenüber dem Gebet. Ich muss dazu sagen, dass meine Familie sich nicht durch den Glauben ausgezeichnet. Nichtsdestotrotz war sie bei jedem der zahlreichen Gebete dabei.
Ich hoffe vor allem, dass sie dem Glauben nähergekommen ist. Denn all den Fortschritt, den ich machen durfte, habe ich keinem anderen als Gott und meinen Mitbrüdern zu verdanken.
Mama von Julian
Unser Sohn ist mittlerweile schon einige Zeit in der Gemeinschaft Cenacolo, mit kurzen Unterbrechungen meist im Burgenland. Nun endlich hat es sich ergeben, dass ich dort eine Woche mit ihm und natürlich allen anderen, die dort sind, verbringen konnte.
Diese Erfahrung war etwas ganz Besonderes. Mich hat es tief berührt, wie die Menschen dort mit Hilfe des Glaubens und einer festen Struktur wieder lernen, sich selbst anzunehmen und auf „ein Leben danach“ vorbereitet werden.
Die Gemeinschaft erscheint mir, trotz aller Lebensumstände, die jeder mit sich bringt, wie ein Ort des Friedens. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre – eine kleine Welt, abgeschottet und doch verbunden mit unserer eigenen.
Da weder mein Mann noch ich christlich aufgewachsen sind, waren das Gebet und viele Rituale für mich zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Trotzdem spüre ich eine Sehnsucht nach Gott, und diese Woche hat mich absolut darin bestärkt, mich nun selbst auf diesen Weg zu begeben. Das hätte ich in dieser Form sonst nie so gespürt.
Ein großer Dank hierfür – und ein Dank an die „Ragazzi“ (so werden die Jungs auf Italienisch genannt) für ihr Vertrauen und ihre Offenheit.








