EIN WEG ZU NEUER HOFFNUNG
Mein Name ist Davide, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Italien. Aufgrund meiner Drogensucht habe ich vor sechs Jahren meinen Weg in der Gemeinschaft in Österreich begonnen. Mich belasteten viele Probleme, die ich für unlösbar hielt und ich sah kaum noch Hoffnung.
Als ich in die Gemeinschaft kam und die fröhlichen Burschen sah, die offen über ihre eigenen Erfahrungen sprachen, eröffnete sich mir ein neuer Blick auf meine Zukunft.
Unser geregelter Tagesablauf, der auf Freundschaft, Arbeit und Gebet aufgebaut ist, gab mir Halt und die Möglichkeit mich meinen Problemen und Hindernissen zu stellen. Mir wurde klar, dass alles möglich ist, aber eben nicht alleine.
Besonders die Gemeinschaft in Österreich half mir dabei, mich mit der Wahrheit meiner Vergangenheit zu konfrontieren. Die Cenacolo Gemeinschaft schenkte mir auch großes Vertrauen, als sie mich mit anderen zum Aufbau eines neuen Hauses auf die Philippinen gehen ließ. Ich konnte mich unter den armen und einfachen Menschen nützlich machen und Schritt für Schritt viele frühere Verletzungen aufarbeiten. Ich lief nicht länger vor meinen Problemen davon, wodurch mein Leben an Wert und Qualität gewann.
Dort lief manchmal nicht alles so, wie ich es mir gewünscht hatte, es gab auch schwere Tage. Aber wir haben nie aufgegeben, sondern sind mit Hoffnung weitergegangen – mit einer Hoffnung, die hilft, sich zu verändern und nach einem Tief wieder aufzustehen. Es ist schön zu helfen und sich helfen zu lassen.
Dank Mutter Elvira und der Gemeinschaft Cenacolo bin ich heute nicht mehr derselbe Mensch wie früher. Ich kann hoffnungsvoller in die Zukunft schauen. Ich bin auch dankbar, weil ich die Beziehung zu meiner Familie wiederaufbauen konnte. Trotz all des Leids, das ich erlebt und selbst verursacht habe, durfte ich erfahren: Es gibt immer Hoffnung auf einen Neuanfang.
Gebet, Gemeinschaft, Hoffnung und Heilung
Wir sind Lucia und Roberto, die Eltern von Davide und Francesco. Davide ist 26 Jahre alt und lebt seit über sechs Jahren in der Gemeinschaft. Schon in seiner Jugend geriet er in die Drogenabhängigkeit. Ein erster Entzug, begleitet von Ärzten, Psychologen und einer anderen Gemeinschaft, scheiterte: Davide lief davon, kam nach Hause zurück – und rutschte erneut ab. Wir glauben, dass damals auch die fehlende Einbindung der Familie ein Grund dafür war.
Bei Radio Maria hörten wir Zeugnisse aus der Gemeinschaft Cenacolo. Sofort spürten wir: Das könnte der Weg für unseren Sohn sein. Wir fanden bei den angebotenen Vorgesprächen Unterstützung und klare Ratschläge. Zunächst nahm Davide nur an einem Gespräch teil, dann monatelang an keinem. Wir Eltern gingen trotzdem regelmäßig zu den Vorbereitungstreffen – irgendwann kam auch Davide wieder mit und begann schließlich seinen Weg in der Gemeinschaft in Österreich.
Auch wir Eltern mussten unseren eigenen Weg gehen und begannen, jeden Samstag an der Elterngruppe teilzunehmen. Der Rosenkranz vor dem Allerheiligsten schenkt uns seither Kraft für die täglichen Herausforderungen. In der Gruppe dürfen wir offen über Sorgen, Fehler und Freuden sprechen – und auch weinen, ohne Angst vor Verurteilung.
Warum wir weiterhin zur Gruppe gehen? Wir sehnen uns nach Liebe, möchten lernen, die Sprache unserer Kinder zu verstehen, und erleben, wie sehr dieser Weg uns bereichert. Die Gemeinschaft hilft uns, in uns selbst hineinzuschauen, um andere besser zu verstehen – und achtsamer im Umgang miteinander zu werden.
Seit etwa drei Jahren begleiten wir Eltern, die Hilfe für ihre Kinder suchen. Dieser Dienst ist für uns ein großes Geschenk, das uns immer wieder an unseren eigenen Anfang erinnert und uns motiviert, weiterzugehen.
Nach sechs Monaten in der Gemeinschaft trafen wir Davide wieder. Sein Blick, seine ehrliche Umarmung bewegten uns tief. Vater und Sohn konnten eine gemeinsame Erfahrung teilen – ein Moment der Nähe und des Wachstums. Davide spürte den Wunsch, die empfangene Liebe weiterzugeben, und reiste nach einer Vorbereitungszeit auf Mission – drei Jahre auf die Philippinen, um Jugendlichen zu helfen. Wir durften ihn dort besuchen: eine intensive Zeit in Einfachheit, voller Frieden und gelebter Nächstenliebe.
Nach den Jahren auf den Philippinen und einem kurzen Aufenthalt in Italien kehrte Davide nach Österreich zurück, wo er weiterhin auf seinem Weg begleitet wird. Auch sein Bruder Francesco verbrachte dort eine Woche mit ihm – und kam mit mehr Frieden im Herzen zurück.
Wir werden nie aufhören, Gott und der Gemeinschaft Cenacolo zu danken – ganz besonders Mutter Elvira und Bruder Georg für all die Liebe, die wir empfangen haben.
Lucia und Roberto