DER KREUZWEG – ZEICHEN DER UNENDLICHEN LIEBE JESU ZU UNS
Vor seinem Tod hat Jesus sein Kreuz selbst getragen und ist den Kreuzweg gegangen. Besonders in der Fastenzeit betrachten Christen jeden Freitag den Leidensweg Jesu. Vor 2.000 Jahren ist Jesus den Kreuzweg gegangen, den auch heute noch viele Menschen im Heiligen Land gehen – die Via Dolorosa in Jerusalem. Sie dient als Vorbild der heutigen die Kreuzwege, die überall zu finden sind. Heute sind 14 Stationen üblich, die sich im 16. Jahrhundert herausgebildet haben. In den Jahrhunderten vorher kannten die Gläubigen zwischen sieben und 12 Stationen.
Die 14 Stationen des Kreuzweges sind:
- Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
- Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
- Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
- Station: Jesus begegnet seiner Mutter
- Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
- Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
- Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
- Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
- Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
- Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
- Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
- Station: Jesus stirbt am Kreuz
- Station: Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
- Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Der Kreuzweg führt uns vor Augen: Für uns Christen ist das Kreuz nicht das Ende – im Kreuz Jesu zeigt sich die vollkommene Liebe Gottes, die wir oft nicht ganz verstehen können.
Auch im Cenacolo beten wir jeden Freitag den Kreuzweg
Der Kreuzweg ist für uns in der Gemeinschaft ein zentraler Bestandteil der Fastenzeit. Jeden Freitag, um kurz vor drei Uhr, der Todesstunde Jesu, versammeln wir uns und gehen den Kreuzweg gemeinsam. Unsere Jungs aus der Liturgiegruppe haben die Kreuze für die Stationen bereits aufgestellt. Jeweils zwei Brüder – einer trägt das Kreuz, der andere liest den Text der Station – ziehen wir betend um unser Haus herum.
Eine Station beispielsweise trägt den Namen „Jesus begegnet seiner Mutter“. Dabei reflektieren wir die die Rolle einer Mutter, die „liebt, auch wenn sie nicht geliebt wird“. Maria ist die wahre Mutter, die das Leiden ihres Sohnes am eigenen Leib erfährt. Wir fragen uns: Wie sieht es mit dem Verhältnis zu unserer Mutter aus? Wir bitten um Verzeihung für all die Momente des Schmerzes, danken aber auch für die bedingungslose Liebe unserer Mütter zu uns.
Was berührt mich am Kreuzweg? Zeugnisse unserer Burschen:
Edo: Durch den Kreuzweg kann ich tief in die Passion Christi eintauchen und mir Station für Station sein Leid vor Augen führen. Der Kreuzweg hilft mir auch, auf mein Leben zurückzuschauen und mein Gebet zu vertiefen.
Julian: Bei einigen Stationen habe ich mich selbst wiedergefunden. Im Kreuzweg kommt die Menschlichkeit Jesu wirklich zum Ausdruck.
Matthias: Ich erlebe den Kreuzweg hier auf eine ganz neue Weise. Vor der Gemeinschaft haben wir den Kreuzweg nur am Karfreitag gebetet. In den Texten und den Intentionen wird mir jedes Mal klar, dass Jesus diesen Weg für mich gegangen ist. Besonders die Texte zu jeder Station lassen mich über mein Leben nachdenken.