CENACOLO HILFT VIELEN MÄDCHEN
Beim Cenacolo-Fest sprach Georg, der Leiter des Hauses in Kleinfrauenhaid, mit Rebekka und Bettina über ihre Erfahrungen im Cenacolo.
Rebekka ist heute sechs Jahre in unserer Gemeinschaft und zurzeit in unserem Haus in Cherasco. Rebekka, du hast viel Erfahrung, bist viel zusammen mit Mädchen, die neu eintreten in die Gemeinschaft. Ein Satz von Herzen bitte – besonders für die Mädchen, die Hilfe brauchen!
Rebekka: Den Gedanken, den ich habe, hatte ich schon im Auto, als wir gekommen sind. Ich habe gedacht: Es gibt Hoffnung! Wenn es Hoffnung für uns gab, dann gibt es Hoffnung für alle. Und es ist kein Problem zu groß, dass es keine Hoffnung gäbe. Ich bin Gott sehr dankbar für das Geschenk meines Lebens. Warum bin ich in die Gemeinschaft gekommen? Ich wollte überhaupt nicht. Aber die Muttergottes hat mich an die Hand genommen und heute bin ich nur dankbar dafür. Ich denke, die Hoffnung, die aus dem Gebot kommt, ist für alle da. Viele sagen, die Gemeinschaft ist viel zu streng. Ich glaube in der Gemeinschaft wird viel von uns erwartet, weil viel an uns geglaubt wird. Das ist ganz wichtig. Mutter Elvira hat uns keine halben Sachen verkauft, hat uns nicht gesagt, vielleicht könnt ihr noch ein paar Zigaretten rauchen oder ein bisschen Fernsehen gucken. Sie hat das Vertrauen gehabt und hat an uns geglaubt. Sie glaubt an die Jugend von heute, dass es für uns möglich ist, aufs Ganze zu gehen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass viele Jugendlichen die Wahrheit suchen, das Ganze suchen und nicht die halben Sachen, die man überall bekommen kann. Also, es gibt Hoffnung, Dank sei Gott!
Georg: Bettina, du kommst aus Deutschland und bist seit eineinhalb Jahren in der Gemeinschaft. Kannst du uns kurz etwas von dir erzählen?
Bettina: Hallo, ich komme aus Deutschland, bin aber in Indien geboren. Ich wurde adoptiert und bin mit zweieinhalb Jahren nach Deutschland gekommen, meine Eltern sind Deutsche. Seit eineinhalb Jahren bin ich in der Gemeinschaft und kann heute sagen: Ich bin glücklich, ich bin glücklich heute hier vor euch zu stehen, nach ganz vielen Jahren, in denen ich gekämpft habe und immer auf der Suche war. Ich hatte mich geflüchtet in viele Dinge: in Alkohol und ganz viele Lügen; ich bin an einen Punkt in meinem Leben gekommen, an dem ich gesagt habe, es geht nicht mehr so weiter und mich entschieden habe in die Gemeinschaft einzutreten. Der Anfang war superschwierig, ich habe ganz oft geweint. Die anderen sagen, ich habe geweint wie ein Wasserhahn, den man nicht mehr schließen konnte. Heute weine ich, weil mich etwas berührt, weil ich meine Emotionen in Wahrheit leben kann, weil ich glücklich bin und mein Leben liebe, so wie es heute ist. Ich will einfach sagen: Vielen Dank der Gemeinschaft, für alle Mädels und Brüder, die hier sind. Wir haben alle die Möglichkeit, Schritte zu tun, um etwas zu ändern. Fangt auch ihr heute damit an und ihr werdet merken, wenn ihr heute nach Hause geht, dass ihr schon ganz viel verändert habt. Danke schön, ich habe euch gern!