BURGI (Schwester von Georg)
Mein Name ist Walpurga (Burgi) Sanz, ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und wohne in einem kleinen Ort im südlichen Niederösterreich.
Meinen Eltern war es wichtig, meinen sieben Geschwistern und mir den katholischen Glauben näher zu bringen, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Der Glaube hat mir in meinem Leben immer viel Kraft und Hoffnung gegeben. Auch wenn große Sorgen und Nöte da waren hatte man doch die Gewissheit, dass Gott alles zum Guten führen und letztendlich zum Segen machen kann.
So durften wir auch erleben, dass der liebe Gott unseren Bruder Georg, der Alkoholiker war, auf einen wunderbaren Weg geführt hat. Immer wieder haben wir voll Vertrauen gebetet und ihn der Gottesmutter anvertraut. Es war ein langer und schwieriger Weg, aber wir sind dadurch im Glauben gewachsen. Der liebe Gott hat unsere Bitten erhört und ihn wunderbar geheilt. Nun ist er seit vielen Jahren in der Gemeinschaft Cenacolo und hat seine neue Lebensaufgabe gefunden.
Auch ich persönlich bin sehr froh, die Gemeinschaft kennen gelernt zu haben und mitarbeiten zu dürfen. Vor ca. sechs Jahren fragte mich ein Verantwortlicher des Hauses in Kleinfrauenhaid, ob ich bereit wäre, in Österreich Elterntreffen zu organisieren, wie dies auch in anderen Ländern üblich ist. Ich stimmte zu und seither gibt es die Elterntreffen in Österreich. In Kleinfrauenhaid treffe ich mich alle 14 Tage mit Eltern, die ein Kind in der Gemeinschaft haben. Gemeinsam beten wir den Rosenkranz und lesen das Tagesevangelium. Danach gibt es Gespräche und Gedankenaustausch bei einer Tasse Kaffee. Der Gemeinschaft ist es wichtig, dass nicht nur die Kinder in der Gemeinschaft sich verändern, sondern dass auch die Eltern erkennen, wo es Veränderungen ihrerseits bedarf.
Wenn die Eltern das erste Mal kommen sind sie oft sehr froh, ihre “Leidensgeschichte” erzählen zu können und Menschen um sich zu haben, die sie verstehen, weil sie Ähnliches erlebt haben. Wenn wir dann den Rosenkranz beten, sind sie natürlich oft überrascht, weil sie das Gebet gar nicht kennen oder es einfach nicht gewohnt sind zu beten. Für mich ist es dann immer schön zu sehen, wie sie langsam hineinwachsen und beginnen, mitzubeten, ja sogar dann schon selber vorbeten. Ich glaube, dass es für die Eltern auch sehr beruhigend ist, für ihre Kinder, die oft weit weg sind, zu beten. Durch die Treffen wachsen wir zusammen und fühlen uns untereinander und mit der Gemeinschaft verbunden.
Ich weiß, dass nur Jesus die Herzen der Eltern anrühren und verändern kann, aber ich möchte ihm gerne als Werkzeug zur Verfügung stehen. Das sind auch für mich eine große Freude und eine Bereicherung für mein Leben.