MIKOLAJ
Mein Name ist Mikolaj, ich bin 26 Jahre alt, komme aus England und möchte euch meine Geschichte erzählen.
Ich wurde in eine katholische Familie hineingeboren und im Allgemeinen hatte ich eine glückliche Kindheit. Trotzdem bin ich sehr unsicher aufgewachsen. Diese Unsicherheiten verstärkten sich, als ich im Alter von 11 Jahren in die “secundary school” kam. Ich fühlte mich von anderen nicht sehr akzeptiert und dachte, dass ich immer etwas tun müsste, um akzeptiert zu werden. Ich hatte Angst, einfach ich selbst zu sein.
Mit 17 beschloss ich, von zu Hause wegzugehen
Mit 13 Jahren begann ich zu rauchen und Alkohol zu trinken, um aufzufallen, in der Hoffnung, als Teil der Gruppe akzeptiert zu werden. Die Jahre vergingen, und ich fing an, andere Substanzen zu nehmen und mehr und mehr zu experimentieren. Wenn ich Drogen nahm, fühlte ich mich selbstbewusster und von anderen akzeptiert. Ich war nicht mehr gut in der Schule und hatte ständig Streit mit meinen Eltern. Mit 17 beschloss ich, von zu Hause wegzugehen und “mein Leben” zu gestalten. So verfiel ich voll und ganz in ein Leben der Sucht, nahm schwere Drogen und wurde schließlich heroinabhängig.
Was mich berührte, war der Schutzengel, den ich erhielt
Meine Familie hat nie aufgehört, für mich zu kämpfen. Durch sie habe ich die Gemeinschaft kennengelernt, aber anfangs hat mich das nicht interessiert. Ich dachte nicht, dass ich Hilfe bräuchte. Als ich 22 Jahre alt war, ging mein Leben in die Brüche und ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte, also beschloss ich schließlich, in die Gemeinschaft einzutreten. Das erste, was mich berührte, war der Schutzengel, den ich erhielt, also ein Bursche, der mich die erste Zeit begleitet hat. Ich war sehr verletzt und verstand nicht, was Freundschaft ist. In der Gemeinschaft, vor allem mit meinem Schutzengel, habe ich zum ersten Mal gespürt, dass ich ich selbst sein kann und dass ich mich jemandem anvertrauen kann.
Ich habe gesehen, dass ich etwas Schönes schaffen kann
Auf meinem Weg hatte ich das Glück, dass mir viele Personen geholfen haben. Nach ein paar Monaten bin ich in Saluzzo in Italien in die Tischlerei gekommen. Dort brachte man mir bei, wie man mit Holz arbeitet, und diese Arbeit, die ich davor noch nie gemacht hatte, begeisterte mich. Diese Arbeit hat mir viel gegeben, weil ich gesehen habe, dass ich fähig war, etwas Schönes auf die Beine zu stellen.
Ich konnte lernen, mich um jemanden zu kümmern
Ich wurde dann nach Österreich versetzt und leitete dort die Tischlerei. Das hat mir sehr gut getan. Nicht nur die Herausforderung, für die Arbeit verantwortlich zu sein, sondern auch die Verantwortung für die anderen Burschen. Ich konnte lernen wie ich mich um jemanden kümmern kann, so wie man sich am Anfang um mich gekümmert hat.
Von den vier Jahren, die ich in der Gemeinschaft verbracht habe, habe ich zweieinhalb Jahre in Österreich verbracht, und dafür bin ich sehr dankbar. Dort hab ich mich nützlich, geliebt und akzeptiert gefühlt. Vor allem hab ich in der Zeit in der Gemeinschaft den Glauben kennengelernt. Das Vertrauen auf Jesus gab mir die Kraft, ich selbst zu sein, mich geliebt zu fühlen und die Freude am Leben wiederzuentdecken!
Die Werte der Gemeinschaft helfen mir in meinem täglichen Leben
Seitdem ich aus der Gemeinschaft ausgetreten bin, sehe ich, wie sehr mir die Werte, die ich in der Gemeinschaft gelernt habe, in meinem täglichen Leben helfen. Werte wie meine Verantwortung ernst zu nehmen, die Arbeit gut zu machen und bereit zu sein, anderen zu helfen. Ich danke Mutter Elvira und der ganzen Gemeinschaft sehr für das Geschenk des neuen Lebens und dafür, dass ich auch in Schwierigkeiten weiß, dass ich nicht allein bin und in Jesus Kraft finden kann!