FEST DES LEBENS, 2012
Diese vier Tage der Freundschaft, des Gebets und der Freude eines großen Festes haben wie nie zuvor unseren Hügel von San Lorenzo bevölkert. Der Andrang der Teilnehmer übertraf alle Vorhersagen.
Man schätzt, dass jeden Tag 3500 Gäste anwesend waren, so dass insgesamt etwa 14000 Jugendliche der Gemeinschaft, Freunde, Verwandte, Mitarbeiter und freiwillige Helfer an diesem Fest teilgenommen haben. Ein ganzer Kosmos von Menschen kreist um die Quelle frischen Wassers, die vor 29 Jahren auf diesem Hügel entsprang in dem großzügigen Akt der Hingabe an die Göttliche Vorsehung, die Schwester Elvira rief, eine altes baufälliges Haus zu eröffnen für diejenigen, die an diese Pforte klopfen würden.
Schon in den ersten Tagen des Campierens draußen (damals war das Haus noch nicht bewohnbar) kamen die ersten hilfesuchenden Jugendlichen zu Schwester Elvira und ihren ersten Freunden und baten um Brot, Stärkung und Freundschaft. Die Herz und das Haus waren offen, aber die Geldbörse Schwester Elviras war leer. Und so begann die Göttliche Vorsehung auf die ihr eigene Art einzugreifen – mit dem Wunder. Es ist kaum zu schätzen, wie viel tausende Jugendliche beiderlei Geschlechts seitdem durch die Häuser des Cenacolo hindurchgegangen sind. Die Gemeinschaft hat nie nachgelassen zu wachsen und sich in viele Länder auszudehnen. Wo sie bekannt wird, entsteht der Wunsch, neue Häuser zu eröffnen. Man kann leicht feststellen, wie gut sich die Gemeinschaft entwickelt hat, wenn man die Sympathie und das Glaubenszeugnis betrachtet, das dieses Werk auch in anderen Ländern erweckt hat.
In diesen vier Tagen sind hier Brüder und Schwestern aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Polen, Kroatien, Belgien, England, Irland und Spanien zu Gast gewesen. Dazu aus Übersee Freunde aus Argentinien, Malaysia, Singapur und den Vereinigten Staaten. Die Gemeinschaft zählt heute 22 Häuser in Italien, 8 in Kroatien, zwei in Bosnien-Herzegowina, vier in Frankreich und den USA, jeweils drei in Polen, in Brasilien und in Peru und jeweils eines in Österreich, Irland, England, Mexiko, Argentinien, Slowenien, Spanien, Liberia und der Slowakei.
Kardinal Philip Barbarin, der Erzbischof von Lyon, hat die Liturgiefeiern dieses Festes eröffnet und den neu zu weihenden Priestern Eugenio und Michel einen wertvollen Text zum Geschenk gemacht – ein kostbares Zeugnis über die Märtyrer von Lyon (Im Jahr 177 n.Chr. wurden in Lyon und Vienne 42 Christen getötet, darunter der Bischof Pothinus und die kleine Sklavin Blandina). “Ich sende euch wie die Schafe unter die Wölfe” heißt es an diesem Tag im Evangelium. “Hier (im Cenacolo) werden die Wölfe zu Lämmern” kommentierte Seine Eminenz.Der Kardinal leitete auch die Eucharistiefeier am Freitagnachmittag und sprach über die Auferstehung Jesu und das Credo als einer Hymne an das Leben. Am Freitag- und Samstagabend zogen wieder die Jugendlichen der Gemeinschaft mit der Aufführung des Musicals “Credo” die Aufmerksamkeit auf sich. Die Schönheit dieses großartigen Schauspiels, die Klarheit seiner Botschaft und die Bravour der Tänzer und Musiker berührten die Herzen aller.Am Freitag und Samstagmorgen waren zwei gehaltvolle Katechesen zu hören – von Don Bernardino Giordano über die eheliche Liebe und von Pater Francisco Peyron über die Freundschaft. Am Nachmittag nahm die Schriftstellerin und Journalistin Maria Pia Bonanate das Thema der Partnerliebe mit seinen Problemen und Triumphen wieder auf. Die große Eucharistiefeier am Samstagnachmittag, geleitet vom Erzbischof von Tarragona (Spanien), Mons. Jaume Pujol Bacells, bot der großen Zahl von Teilnehmern eine intensive und handfeste Predigt von Don Stefano Aragno über die Erfahrung der Gemeinschaft gedeutet im Licht der Bekehrung des hl. Paulus.
Am Abend wieder der große Moment des Musicals “Credo” vor einer kaum glaublichen Menschenmenge, die zusammengepfercht war wie die Sardinen. Der Sonntagvormittag ist dann ausgefüllt mit Zeugnissen von Jugendlichen und Eltern und am Nachmittag folgt abschließend der Höhepunkt dieser Tage, die feierliche Eucharistiefeier unter der Leitung des Bischofs von Saluzzo, Mons. Guiseppe Guerrini, mit der Priesterweihe der zwei Diakone Eugenio Lizier und Michel Kohler.
Bischof Guerrini übergab in seiner Predigt den zwei zu Weihenden fünf Schlüsselworte für ihr Leben als Priester: der Glaube an Christus, den Herrn; die Armut eines freien Herzens, das nur auf Gott vertraut; die Umarmung durch die Gemeinschaft der Kirche; das Bewusstsein, dass alles Geschenk, Gnade Gottes ist; schließlich die Liebe als die umfassendste Aufgabe jedes Christen, und ganz besonders des Priesters.
Es folgte die gesungene Litanei, die Prostratio der zwei Weihekandidaten, das große Weihegebet und die Handauflegung des Bischofs und der 60 Konzelebranten. Schließlich die Danksagung der zwei Neupriester an ihre Familien, an Mutter Elvira und an alle Freunde der Gemeinschaft, die ihren Weg begleitet haben.
Am letzten schönen Moment dieser Tage konnten nur noch wenige Gäste teilnehmen. Am Montag, dem 16. Juli, dem Fest Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel, genau 29 Jahre, nachdem Schwester Elvira im Vertrauen auf die Muttergottes zum ersten Mal den Garten des alten Waisenhauses betrat, feierten die Neupriester Don Michel und Don Eugenio ihre Primizmesse. In dieser Messe erhielten auch sieben Jugendliche, die in die Mission gehen, aus der Hand von Mutter Elvira das Kreuz und den Rosenkranz. Die Messe klang aus mit dem jubelnden Schlussakkord des großen Allelujas von Georg Friedrich Händel.
Groß war wieder die Beteiligung aus Österreich, Deutschland und der Schweiz am “FEST DES LEBENS” in Saluzzo. Viele Jungen und Mädchen aus der Gemeinschaft, viele Eltern und Familienangehörige und viele “Ex” mit ihren Eltern und Familien, die der Gemeinschaft treu geblieben sind, trafen sich mit Mutter Elvira und Gästen aus der ganzen Welt, um diese Festtage des Lebens und der Freundschaft miteinander zu erleben und neue Kraft und Freude für ihr Leben zu tanken.
Auch aus unserem Cenacolo-Haus in Kleinfrauenhaid konnten wieder viele Burschen am Fest des Lebens teilnehmen. Jeder von ihnen ist bereichert und bestärkt worden auf seinem Weg und alle sind mit Freude und Dank im Herzen ins Haus zurückgekehrt.
MARCO
In diesem Jahr habe ich das schöne Geschenk erhalten, am Fest des Lebens teilnehmen zu können und wir hatten als Cenacolo Austria die Aufgabe, während dieser Tagen des Festes den Tischdienst für die anderen Jungen aus der Gemeinschaft zu machen. Diese Aufgabe hat mir sehr gefallen, und ich habe mich über jedes Dankeschön und jedes freundliche Lächeln gefreut. Ein besonders berührender Moment bei diesem Fest war für mich der Film über Giulia. Die Kraft, mit der sie ihre Krankheit angenommen hat, hat mir gezeigt, wie selten es mir gelingt, mich in schwierigen Momenten zu überwinden, obwohl diese Schwierigkeiten nichts bedeuten im Vergleich zu den Problemen, die Giulia zu überwinden hatte. So hat der Film den Willen in mir gestärkt, mich zu bessern.
VALERIO
In diesem Jahr ist mir zum ersten Mal die Teilnahme am Fest des Lebens geschenkt worden und das ist für mich eine wunderbare Sache gewesen, denn ich habe gesehen, dass Gottes Wirken und Wollen unvorstellbar groß ist. Mich haben all jene Momente des Gebetes bewegt, in denen ich die Anwesenheit Gottes gespürt habe – besonders in den Momenten des Gebets mit meiner Familie. Das hat mich sehr berührt, denn so habe ich gesehen, dass meine ganze Familie sich Gott zugewandt hat.
LASZLO
Für mich war es ein großes Geschenk, meine Mutter treffen zu können und ihr zu zeigen, dass es mir gut geht und dass ich froh bin in dieser großen Familie des Cenacolo zu sein. Ich habe gespürt, dass es zwischen all den Jungen und Mädchen in der Gemeinschaft eine große Einheit im christlichen Glauben gibt und so ist das Fest für mich eine wunderbare Erfahrung gewesen.